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Außergewöhnliche Jungfrau und Kind in Majesty oder ""Sedes Sapientiae", Thron der Weisheit

Angaben zum Objekt

Außergewöhnliche Jungfrau und Kind in Majestät oder "Sedes Sapientiae", Thron der Weisheit Herkunft: Südwestfrankreich. Zeitraum: spätes 12. bis frühes 13. Jahrhundert. Höhe: 46cm Länge: 18 cm Tiefe: 14,5 cm Walnussholz Gute Spuren von Polychromie Guter Zustand Ab dem 12. Jahrhundert nimmt die Marienverehrung einen hohen Stellenwert ein. Als Hauptvermittlerin zwischen den Menschen und Gott nimmt die Jungfrau Maria eine besondere Stellung in den Kirchen ein, wo sie majestätisch sitzt. Auf einer Thronbank sitzend, wird sie streng frontal dargestellt, wobei ihr Körper wiederum als Thron für ihren Sohn, den Erlöser, dient. Sie verkörpert dieses Zitat des Heiligen Johannes von Damaskus: "Ihre Hände werden den Ewigen tragen und ihre Knie werden ein Thron sein..." Sie wird dann als Sedes Sapientiae bezeichnet, was Thron der Weisheit bedeutet. Das Motiv der Jungfrau und des Kindes in Majestät war eines der beliebtesten im Mittelalter. Pilgerfahrten förderten seine Entwicklung und die Verbreitung der Modelle in ganz Europa. Beispiele finden wir in Frankreich, Deutschland, Belgien, Skandinavien, England, Italien, Spanien,.. Diese Jungfrau mit dem Kind sitzt auf einer Thronbank, von der man die beiden Türpfosten sehen kann. Sie trägt geschmeidig drapierte Kleidung. Das Kleid ist in der Taille gegürtet und hat einen runden Kragen. Die schmalen vertikalen Falten sind regelmäßig. Ein Mantel bedeckt ihre Schultern. Sie hat ein schönes Gesicht mit zarten Zügen. Ihr Haar ist mit einem Schleier bedeckt, der ihr bis zum Rücken reicht. Die Jungfrau präsentiert das Jesuskind auf den Knien in frontaler Haltung. Das Kind sitzt leicht außermittig auf dem linken Knie seiner Mutter. Nach der kanonischen Ikonographie trägt Jesus das Pallium, ein Gewand, das von den ersten Christen getragen wurde. Er hebt seine rechte Hand zu einer segnenden Geste. Diese Jungfrau mit Kind ist eine außergewöhnliche Skulptur aus dem späten 12. Jahrhundert. Wie bei den romanischen Majestäten der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts üblich, ist die Haltung streng frontal, hieratisch und ohne Kommunikation zwischen der Mutter und dem Sohn. Maria existiert nur, um ihr Kind zu präsentieren, als Thron der Weisheit. Das Kind behält eine majestätische Haltung bei und segnet die Gläubigen; eine Ikonographie, die von byzantinischen Darstellungen des Pantokrator-Christus beeinflusst ist. Die Position des Kindes, das leicht dezentriert auf dem linken Bein seiner Mutter sitzt, zeigt jedoch eine Variation des ikonografischen Modells. Diese Entwicklung trat erst in der letzten Periode der Romanik auf und erlaubt es uns daher, die Konzeption dieser Statue auf das späte 12. Es ist ein Vorbote einer Entwicklung, die die Künstler des 13. Jahrhunderts dazu bringen wird, Christus auf nur einem Bein seiner Mutter sitzend darzustellen. Auch die Wahrnehmung von Maria selbst entwickelt sich, und die Marienverehrung umfasst sie von nun an nicht mehr nur als Thron für ihren Sohn, sondern für ihre eigene Größe und Macht. MAJESTÄTISCHE JUNGFRAU, EINE SYMBOLISCHE DARSTELLUNG Darstellungen der Jungfrau und des Kindes gehen auf eine sehr lange Tradition zurück, die bis zu heidnischen Gottheiten wie den gallorömischen Muttergöttinnen reicht. Diese Darstellungen erscheinen wie eine Synthese aus der Kunst früherer Jahrhunderte und entsprechen dem Wunsch des Anhängers nach Verehrung und Schutz. Seit dem Konzil von Nicäa im Jahr 352 n. Chr. wird die Frage nach der wahren Natur Christi debattiert. Das Konzil von Ephesus im Jahr 431 n. Chr. beendet schließlich die Ungewissheit, indem es seine Doppelnatur verkündet. Christus ist sowohl menschlich als auch göttlich. Diese beiden Essenzen sind in seiner Person durch das Geheimnis der Inkarnation vereint. Von nun an wird die Jungfrau Maria Theotokos, Mutter Gottes, genannt. Eine lebendige Marial-Verehrung entsteht und wächst in den folgenden Jahrhunderten. Die frühesten Darstellungen der Jungfrau in Majestät stammen von den ersten Christen in Westasien. In Europa werden sie in illuminierten Manuskripten dargestellt, bevor sie am Tympanon von Kathedralen in Stein gemeißelt werden. Bereits im 9. Jahrhundert werden die Jungfrau und das Kind in Holz geschnitzt, rund, manchmal mit Edelmetallplättchen bedeckt, die der Verehrung der Gläubigen dienen. Das älteste Exemplar war vielleicht das in der Kathedrale von Clermont um 946, das aus schriftlichen Quellen bekannt ist. Diese Statue hat leider nicht bis in unsere Tage überlebt. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass sie als Modell für alle nachfolgenden Majestäten diente. Die menschliche und mütterliche Gestalt der Jungfrau Maria ermöglichte ein Band der Vertrautheit mit den Anbetern und stand im Gegensatz zu der von Gott hervorgerufenen Furcht. Als Mutter des Gotteskindes bleibt sie jedoch kaum zugänglich. Diese Dichotomie wird besonders in den Werken des 12. Jahrhunderts deutlich. Als Mutter trägt Maria ihren Sohn auf dem Schoß. Als Mutter Gottes ist sie der Sitz der Inkarnation der göttlichen Weisheit - Sedes Sapientiae. Auf diese Weise wird das Mysterium der Menschwerdung für die Gläubigen verständlich gemacht, indem sowohl die göttliche als auch die menschliche Natur des Jesuskindes veranschaulicht wird. Bei den Majestäten aus dem 12. Jahrhundert steht das Kind im Mittelpunkt des Interesses. So ist die Jungfrau Maria hier, um das Kind zu präsentieren. Sie ist ihrem Sohn untergeordnet, während sie als Mutter das Haus David, das menschliche Geschlecht des Erlösers, verkörpert. Diese symbolische Darstellung ist reich an Bedeutungen. Sie veranschaulicht das Geheimnis der sakralen Kunst. Im Geiste der Romanik war die Sedes Sapientiae die greifbare Darstellung der göttlichen Hierarchie. Literatur Abbé Laurentin und René Oursel, Vierges romanes, les vierges assises, Zodiaque, 1988 Jacqueline Boccador, Edouard Bresset, Statuaire médiévale de collection, tome I, Les clefs du temps, 1972 Ilene H. Forsyth, The Throne of Wisdom : Wood sculptures of the Madonna in Romanesque France, Princeton University Press, 1972 Galienne Francastel, Le droit au trône, un problème de prééminence dans l'art chrétien d'Occident du IVe au XIIe s, Paris, Klincksieck, 1973
  • Maße:
    Höhe: 46 cm (18,12 in)Breite: 18 cm (7,09 in)Tiefe: 14,5 cm (5,71 in)
  • Materialien und Methoden:
  • Zeitalter:
  • Herstellungsjahr:
    Ende 12.-Anfang 13. Jahrhundert
  • Zustand:
    Ersetzungen vorgenommen: Das Haupt des Christus wurde ersetzt.
  • Anbieterstandort:
    Saint-Ouen, FR
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU3115330451672

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