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Carl Friedrich Deiker
Vigilant Fox – Die Psyche des Fuchses –

1854

Angaben zum Objekt

Carl Friedrich Deiker (1838 Wetzlar - 1892 Düsseldorf). Wachsamer Fuchs. Bleistiftzeichnung auf braunem Papier, 18 × 29,5 cm (Innenmaß), 31,5 x 43,5 cm (Passepartout), rechts unten signiert und datiert "Deiker [18]54". - etwas fleckig, mit einem leichten Wasserfleck unten rechts Über das Kunstwerk Carl Friedrich Deikers vollendete Fähigkeit zur Darstellung von Tieren zeigt sich bereits in diesem frühen Werk. Er brachte eine ganz neue psychologische Dimension in die Tiermalerei, so dass man buchstäblich von Tierporträts sprechen kann. Allein das naturalistische Aussehen des Fuchses lässt ihn lebendig erscheinen. Jede Muskelpartie, ja sogar jedes Haar wird erfasst, was ein intensives künstlerisches Studium der Anatomie und Physiologie der Tiere erfordert. Aber die eigentliche Lebendigkeit des Fuchses kommt nicht von seiner natürlichen Erscheinung, sondern von seiner inneren Bewegung: Ausgestreckt ist er aus der Ruhe gebracht worden. Es dreht sich um und schaut mit gespitzten Ohren aufmerksam in die Richtung, aus der es etwas gesehen hat. Sein Mund ist leicht geöffnet und seine spitzen Zähne sind gefletscht, als ob er knurren würde. Die Anspannung erfasst allmählich seinen ganzen Körper. Während sich die Hinterbeine noch in einer entspannten Position befanden, die von Deiker genau beobachtet wurde, war ein Vorderbein bereits angehoben und bereit, eine Aufwärtsbewegung zu beginnen. Der Fuchs scheint mit allen Sinnen so aufgeregt zu sein, dass man den Eindruck hat, dass sich jeden Moment der Schwanz ruckartig bewegt und das Tier aufspringt. Während wilde Tiere traditionell als Bestien dargestellt oder anthropomorphisiert wurden, oft zu karikaturistischen Zwecken, erforscht Deiker ihre eigentliche Natur, indem er versucht, ihre psychischen Impulse einzufangen. Das wilde Tier ist weder bestialisch noch menschlich, sondern eine eigenständige Kreatur, die von Deiker um ihrer selbst willen geschätzt wird. Auf diese Weise brachte er die Würde des Tieres in die Darstellung und hob die Tiermalerei auf eine ganz neue künstlerische Ebene. Über den Künstler Carl Friedrich Deiker war der Sohn des Zeichenlehrers Christian Friedrich Deiker und der jüngere Bruder des Tiermalers Johannes Deiker. Neben dem familiären Kunstunterricht teilte sich Christian Friedrich mit seinem Bruder Johannes ein Atelier auf Schloss Braunfels, Deiker besuchte die Zeichenakademie in Hanau und ab 1858 war er Student an der Karlsruher Kunstakademie, wo er bei dem Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer studierte. Bereits in seinem ersten Jahr war Carl Friedrich Deiker ein gefragter Künstler: Großherzog Friedrich I. von Baden, Markgraf Max von Baden und Großherzog Michael von Russland kauften Jagdbilder von ihm. Im Jahr 1859 unternahm er eine Studienreise in den Reinhardswald. So wie die Schule von Barbizon die Landschaft wiederentdeckt hatte, so erschloss Deiker den Wald für die Tiermalerei. Von 1861-64 hatte Deiker ein eigenes Studio in Karlsruhe und zog dann nach Düsseldorf, wo sein Bruder Johannes vier Jahre später folgte. Deiker heiratete eine Tochter des Landschaftsmalers Karl Hilger und blieb bis zu seinem Tod in Düsseldorf. 1868 erlangte er schließlich mit seinem Gemälde "Verfolgter Edelhirsch" internationalen Ruhm und galt als virtuoser Neubegründer der Tiermalerei. "Deiker brachte zum ersten Mal eine wirklich große künstlerische Qualität in die Tiermalerei [...]". - Hans Vollmer Ab 1870 nahm er an den akademischen Kunstausstellungen in Berlin, Dresden, München und Hannover teil. Auch als Illustrator war er sehr aktiv. Er zeichnete für die Gartenlaube, den Salon und das Universum und schuf viele der fein illustrierten Jagd- und Tierbücher der damaligen Zeit. Er arbeitete auch als Grafiker, während seine Ölgemälde als Nachdrucke von Franz Dinger in Umlauf gebracht wurden. Von 1865 bis 1892 war Deiker Mitglied der Künstlervereinigung Malkasten. Carl Friedrich Deikers Lebenswerk wurde 1892 mit einer großen posthumen Gedenkausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle gewürdigt. Sein Sohn Carl Deiker, geboren 1879, wurde ebenfalls Maler. Auswahl von Kunstmuseen, die Werke von Carl Friedrich Deiker besitzen: Hamburger Kunsthalle / Kunsthalle Karlsruhe / Kunstmuseum Düsseldorf / Wallraff Richartz Köln. Ausgewählte Bibliographie H. Schmidt: Johannes und Carl Friedrich Deiker. Ein Beitrag zur Tier- und Jagdmalerei im 19. Jahrhundert, Wetzlar 1986. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse! Ich hoffe, ich konnte Ihnen den besonderen Charakter des Kunstwerks erklären. Wenn Sie Fragen jeglicher Art haben, können Sie mich gerne kontaktieren. Ich wünsche Ihnen noch viele Entdeckungen auf dem Gebiet der Kunst, Dr. Martin Kirves DEUTSCHE VERSION Carl Friedrich Deiker (1838 Wetzlar - 1892 Düsseldorf). Wachsamer Fuchs. Bleistiftzeichnung auf braunem Papier, 18 × 29,5 cm (Innenmaß), 31,5 x 43,5 (Passepartout), rechts unten signiert und datiert "Deiker [18]54". - etwas stockfleckig, rechts unten mit leichtem Wasserrand zum Werk Bereits bei diesem frühen Werk Carl Friedrich Deikers zeigt sich die vollendete Fähigkeit des Künstlers, Tiere darzustellen. Er bringt eine ganz neue psychologische Dimension in die Tiermalerei ein, so dass regelrecht von Tierporträts gesprochen werden kann. Schon aufgrund seiner naturalistischen Erscheinung wirkt der Fuchs wie lebendig. Jeder Muskelstrang, ja jedes einzelne Härchen ist 'haargenau' getroffen, was ein intensives künstlerisches Studium der Tieranatomie und -physiologie voraussetzt. Seine eigentliche Lebendigkeit gewinnt der Fuchs aber nicht durch seine naturgemäße Erscheinung, sondern durch seine innere Regung: Ausgestreckt hingelagert, wurde er aus der Ruhe gebracht. Er wendet sich um und blickt mit gespitzten Ohren gespannt in die Richtung, aus der er etwas gewahrt hat. Dabei ist sein Maul leicht geöffnet und die spitzen Zähne entblößt als ob er knurren würde. Die Anspannung nimmt allmählich von seinem ganzen Körper Besitz. Während die Hinterläufe noch in einer von Deiker genau beobachteten entspannten Haltung liegen, ist der eine Vorderlauf bereits aufgerichtet, bereit eine Aufstehbewegung zu initiieren. Der Fuchs wirkt mit allen seinen Sinnen derart alarmiert, dass sich der Eindruck einstellt, sein Schwanz würde sich im nächsten Augenblick ruckartig bewegen und das Tier aufspringen. Waren Wildtiere zuvor vor allem als Bestien dargestellt oder - oftmals zu karikierenden Zwecken - anthropomorphisiert worden, erkundet Deiker das ihnen eigene Wesen, indem er die psychischen Regungen der Tiere zu erfassen sucht. Das Wildtier ist weder bestialisch noch menschlich, sondern ein ganz eigenes Geschöpf, das von Deiker um seines selbst willen gewürdigt wird. Damit bringt er die Würde des Tieres zur Darstellung und hebt die Tiermalerei auf ein ganz neues künstlerisches Niveau. für Künstler Carl Friedrich Deiker war Sohn des Zeichenlehrers Christian Friedrich Deiker und der jüngere Bruder des Tiermalers Johannes Deiker. Neben dem familiären künstlerischen Unterricht teilte sich Christian Friedrich zusammen mit seinem Bruder Johannes ein Atelier im Schloss Braunfels, besuchte Deiker die Zeichenakademie in Hanau und war ab 1858 Student der Kunstakademie Karlsruhe, wo er bei dem Landschaftsmaler Johann Wilhelm Schirmer lernte. Bereits im ersten Studienjahr war Carl Friedrich Deiker ein gefragter Künstler: Der Großherzog Friedrich I. von Baden, der Markgraf Max von Baden und Großfürst Michael von Russland erwarben Jagdstücke aus seiner Hand. 1859 erfolgte eine Studienreise in den Reinhardswald. So wie die Schule von Barbizon die Landschaft für die Landschaftsmalerei neu entdeckte, erschloss Deiker den Wald für die Tiermalerei. Von 1861-64 führte Deiker ein eigenes Atelier in Karlsruhe, um dann nach Düsseldorf überzusiedeln, wohin ihm sein Bruder Johannes vier Jahre später nachfolgte. Deiker ehelichte eine Tochter des Landschaftsmalers Karl Hilger und verblieb bis zu seinem Tod in Düsseldorf. Mit dem Bild "Verfolgter Edelhirsch" gelangte er 1868 endgültig zu internationalem Renommee und galt als virtuoser Neubegründer der Tiermalerei. "Deiker brachte zuerst einen wirklich großen künstlerischen Zug in die Tiermalerei [...]." - Hans Vollmer Ab 1870 beschickte er die akademischen Kunstausstellungen in Berlin, Dresden, München und Hannover. Zudem war er eifrig als Illustrator tätig. Er zeichnete für die Gartenlaube, den Salon, das Universum und fertigte zahlreiche Vorlagen für die damals hochwertig illustrierten Jagd- und Tierbücher an. Auch war er selbst als Druckgrafiker tätig, während seine Ölbilder als Nachstiche von Franz Dinger kursierten. Von 1865 bis 1892 war Deiker Mitglied in der Künstlervereinigung Malkasten. Mit einer großen posthumen Gedächtnisausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle wurde 1892 das Lebenswerk Carl Friedrich Deikers gewürdigt. Sein 1879 geborener Sohn, Carl Deiker, wurde ebenfalls Maler. Auswahl an Kunstmuseen, die Werke von Carl Friedrich Deiker besitzen: Hamburger Kunsthalle / Kunsthalle Karlsruhe / Kunstmuseum Düsseldorf / Wallraff Richartz Köln Auswahlbibliographie H. Schmidt: Johannes und Carl Friedrich Deiker. Ein Beitrag zur Tier- und Jagdmalerei im 19. Jahrhundert, Wetzlar 1986. Vielen Dank für Ihr Interesse! Ich hoffe, ich habe Ihnen den besonderen Charakter des Kunstwerks näherbringen können. Bei Fragen jeglicher Art können Sie mich gerne kontaktieren. Ich wünsche Ihnen noch viele Entdeckungen im Reich der Kunst, Dr. Martin Kirves
  • Schöpfer*in:
    Carl Friedrich Deiker (Deutsch)
  • Entstehungsjahr:
    1854
  • Maße:
    Höhe: 18 cm (7,09 in)Breite: 29,5 cm (11,62 in)
  • Medium:
  • Bewegung und Stil:
  • Zeitalter:
  • Zustand:
  • Galeriestandort:
    Berlin, DE
  • Referenznummer:
    1stDibs: LU2438212304312

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